Der Ha Giang Loop führt durch die nördlichen Berge Vietnams
Asien,  Vietnam

Ha Giang Loop in Vietnam

Ein einmaliges Erlebnis – mit dem Motorrad durch Nordvietnam: Der Ha Giang Loop ist eine der schönsten Motorradtouren durch Vietnam und führt dich durch die nördlichste Bergregion des Landes. Entdecke atemberaubende Landschaften und die Dörfer der indigenen Bergvölker! In diesem Artikel findest du meine persönlichen Tipps zum Ha Giang Loop.

Möchtest du den Norden Vietnams noch ursprünglich und vom Massentourismus unberührt erleben, dann solltest du dies baldmöglichst auf deine Reiseliste packen. Denn der Tourismus in dieser Region entwickelt sich aktuell sehr schnell.

Bisher war der Ha Giang Loop recht wenig frequentiert, gewinnt aber zunehmend an Bekanntheit und auch Beliebtheit. Das Angebot an Tourenanbietern wächst und wächst und unter den Vietnam-Reisenden finden sich mittlerweile viele mit einem Ha Giang-Finisher-Trikot.

Die gewöhnlichste Art den Loop zu erleben ist innerhalb einer Tourgruppe. Dabei kannst du entweder per Easy-Rider (also nur als Beifahrer hinten drauf) unterwegs sein, oder selbst ein Motorrad fahren. Auf diesen Touren erlebst du tagsüber die schönen Berglandschaften und abends wird dann zusammen gegessen und gefeiert, in der Regel mit Karaoke. Das ist nämlich der Vietnamesen liebste Unterhaltung.

Bist du lieber individuell unterwegs, kannst du den Loop natürlich auch auf eigene Faust erleben. Dann musst/darfst du selber fahren, kümmerst dich selbst um deine Unterkünfte und bist frei in der Gestaltung deiner Tour. So haben wir das gemacht und es war absolut die richtige Entscheidung.

Meine Tipps zum Selberfahren des Ha Giang Loop:

  • Fahre nur selbst, wenn du einen Motorrad-Führerschein besitzt und einen internationalen Führerschein dabei hast. Die Polizei ist auf dieser Route doch stark am Kontrollieren. Wir selbst sind in zwei Verkehrskontrollen überprüft worden.

  • Du solltest auch über ausreichend Fahr-Erfahrung verfügen. Die Straßenverhältnisse sind vielerorts noch eher schwierig. Schlaglöcher tauchen aus dem Nichts auf, plötzlich musst du durch eine seichte Baustelle manövrieren oder es fehlt einfach der Straßenbelag. Und auch die übrigen Verkehrsteilnehmer sind häufig unberechenbar.

  • Aufgrund der Straßenverhältnisse empfehle ich auch eher ein geländegängiges Motorrad. Damit macht die Strecke einfach viel mehr Spaß, wenn du eine ausreichend starke, wendige und griffige Maschine hast. Wir hatten eine Honda RX150 und waren sehr zufrieden damit.

  • Fahre die Route gegen den Uhrzeigersinn und somit entgegen der meisten geführten Gruppen. Dann bist du etwas freier unterwegs und musst nicht einer Kolonne anderer hinterherdüsen.

Bei der Länge der Tour kannst du zwischen 3 – 5 Tagen variieren. Wenn du die Zeit hast, dann empfehle ich dir auf jeden Fall 4 Tage unterwegs zu sein. Denn nur so hast du ausreichend Zeit, an den vielen schönen Aussichtspunkten anzuhalten, den ein oder anderen kleinen Abstecher zu machen oder auch mal gemütlich einen Coconut Coffee zu genießen.

Die Route:

Es gibt natürlich eine ganz klassische Route für den Ha Giang Loop, die auch wir gefahren sind – allerdings gegen den Uhrzeigersinn.

Tag 1: Ha Giang – Du Già

Da die Hauptstraße nach Du Già gesperrt war, mussten wir auf eine Alternativroute ausweichen. Das hieß, eine kleinere Straße durch die Berge zu fahren. Wahrscheinlich war diese Strecke viel schöner als die „Hauptroute“. Für uns war diese erste Etappe durch teils wilde Landschaft und die Dörfer der Bergvölker schon ein echtes Highlight des Ha Giang Loop.

Von Ha Giang ging’s zunächst nordwärts entlang dem Sông Lô Fluss. Eine schöne kleine Straße führt in die Berge hinein, an kleinen Wasserfällen vorbei und schließlich in ein Tal, das sich für die Mittagspause anbietet. Im Restaurant Cơm Lùng Tám bekommst du super leckeres authentisches Essen. Von dort aus geht’s dann über die DT181 weiter hinauf in die Dörfer der Bergvölker und anschließend wieder südwärts hinab ins Tal von Du Già

Unterkunftsempfehlung: Du Gia Panorama Ecolodge (ein super Homestay)

Tag 2: Du Già – Meo Vac

Das erste Stück bis nach Làng Khác fährst du die Strecke vom Vortag und dann immer weiter nordostwärts bergauf. Am höchsten Punkt waren wir direkt in den Woken, die aber aufgrund der Wetterlage auch recht tief hingen. Nach dem Pass erreichst du eine wunderschöne Passage mit Reisterrassen wie aus dem Bilderbuch. Zumindest wenn gerade Reis wächst. Jetzt ist es Zeit für eine Kaffee-Pause. Ein paar kleine Stände haben sich an der Straße niedergelassen und bieten Coconut Coffee oder Ginger Tea an. Vorbei an schönen Aussichten führen dich unzählige Kurven weiter bis nach Meo Vac, dem Tagesziel. Meiner Meinung nach eine ziemlich unschöne Kleinstadt. Aber eben gut gelegen als Etappenziel zum Übernachten.

Unterkunft: in Meo Vac gibt es eine gute Auswahl an einfachen Stadthotels und Homestays

Tag 3: Meo Vac – Dong Van / Yên Minh

Auf dieser Etappe warten zwei Highlights auf dich. Von Meo Vac geht’s recht schnell von der Hauptstraße weg zum Fluss Sông Nho Quế hinab. Aktuell ist die Straße eine riesige Baustelle. Der türkisblaue Fluss schlängelt sich hier durch einen der tiefsten Canyons Asiens und vom Wasserkraftwerk aus starten Bootsfahrten durch eben genau diesen Canyon.

Nach diesem Abstecher liegt der Ma Pi Leng Pass vor dir, der wirklich schönste Streckenabschnitt. Nach jeder zweiten Kurve hätte ich hier anhalten können um ein Foto zu machen. Fährst du diese Etappe nur bis Dong Van, könntest du das auch entspannt so machen, die Strecke ist nicht so lang.

Wir entschieden uns spontan noch weiter zu fahren und den Abstecher zum Lung Cu Flag Point mitzunehmen. Nun ja, die Strecke war ganz schön zum Fahren, aber das Ziel lohnt nicht wirklich. Diese Attraktion nahe der chinesischen Grenze ist sehr von Touristengewusel dominiert und überwiegend eben Chinesen. Den Flaggenturm an sich würde ich persönlich nicht als Sehenswürdigkeit einstufen.

Unsere Unterkunft: Nhà Pao Homestay

Tag 4: Dong Van / Yên Minh – Ha Giang

Auch diese letzte Etappe führt dich wieder vorbei an wunderschönen Landschaften, entlang von Flusstälern und tollen Aussichtspunkten, die zu der ein oder anderen Kaffee-Pause einladen. Leider war es bei uns an diesem Tag sehr stark bewölkt und neblig trüb. Daher haben wir landschaftlich nicht besonders viel mitbekommen und die Ausblicke nur erahnen können. Mit fortschreitender Strecke merkst du irgendwann, dass die Gegend wieder dichter besiedelt wird und schließlich bist du auch schon wieder am Ausgangspunkt des Ha Giang Loop angekommen.

Mein Fazit zum Ha Giang Loop

Der Ha Giang Loop ist definitiv eine besondere Erfahrung und eine Reise wert. Die Landschaft mit ihren Reisterrassen, schroffen Felsen und abgelegenen Bergdörfern ist absolut sehenswert. Die zunehmende Kommerzialisierung allerdings lässt mich zweifeln, ob es hier in ein paar Jahren auch noch diese Ursprünglichkeit zu entdecken gibt.

Haben dir meine Tipps zum Ha Giang Loop geholfen? Oder hast du noch weitere Fragen oder Anmerkungen? Dann lass mir doch gerne einen Kommentar hier. 🙂

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